Wer Brennholz für den eigenen Kamin kauft, erhält es am günstigsten in großen Stücken, deren Preis nach Festmeter (FM) oder Raummeter (RM) berechnet wird. Doch dieses Holz muss noch auf kamingerechte Größen gesägt und gespaltet werden. Hierzu gibt es Sägen, Keile und Spaltäxte, diese Arbeit – gerade die des Spaltens – ist aber wirklich mühselig. Überdies ist sie mit Unfallrisiken behaftet und dauert ihre Zeit. Ab einem bestimmten Umfang des zu spaltenden Holzes lohnt sich daher ein Holzspalter.
Was leisten Holzspalter?
Diese Geräte treiben hohem Druck ein Spaltkreuz oder einen Keil durch das Holz, das damit in kamingerechte Stücke gespaltet wird. Haushalte, die überwiegend mit dem Kamin oder Kaminofen heizen, profitieren auch rein wirtschaftlich von der Anschaffung. Auch ein guter Holzspalter ist nicht allzu teuer, er rentiert sich dann über die Preisdifferenz zwischen ganzen Holzstämmen und aufbereitetem Kaminholz als Schüttgut. Diese Differenz sieht so aus:
- Der Raummeter an bereits gespaltenem und luftgetrocknetem Hartholz-Mix kostet bei Online-Anbietern knapp 100 Euro, auf dem Baumarkt kann er auch etwas teurer sein.
- Raummeterpreise der Stärkeklasse 4 (40 – 49 cm) bewegen sich je nach Holzart zwischen 35 bis 70 Euro.
- Die Anschaffung des Holzspalters lohnt sich für Haushalte, die jährlich vier bis fünf Raummeter verfeuern.
Die niedrigen Preise für ungespaltenes Holz liegen auch daran, dass das Holz schließlich noch getrocknet werden muss – ein Vorgang, der bis zu zwei Jahre dauern kann (empfohlen: 1,5 – 2 Jahre). Die Voraussetzung hierfür ist das Spalten. Natürlich sollten Sie über geeignete Holzregale beziehungsweise Unterstände verfügen.
WerbungWirtschaftliche Rechnung
Einen kleineren Holzspalter gibt es für reichlich 200 Euro, größere Geräte können 600 bis 800 Euro, auch 1.300 Euro (für viel und großes Holz) kosten. Wenn wir von einem Durchschnittspreis von 600 Euro ausgehen und der Haushalt unbearbeitetes Holz für etwa 50 Euro pro Raummeter beziehen kann, hätte sich die Anschaffung nach 12 Raummetern, also in zwei bis drei Jahren, rentiert. Davon abgesehen geht es nicht allein um die wirtschaftliche Rechnung. Kein Mensch möchte Jahr für Jahr im Spätsommer bis Herbst wochenlang Holz mit der Hand spalten. Das ist etwas für Fernsehserien, wo der einsame Mann vor seiner Hütte im Wald die Axt schwingt, was sehr schick und männlich aussieht. Doch es ist wirklich mühselig und nur an den ersten zwei Wochenenden romantisch. Danach wünschen Sie sich einen Holzspalter, den Sie also lieber früher als später anschaffen sollten.
Welches Holz ist in der Anschaffung sinnvoll?
Wer einen Holzspalter besitzt, kann Holz als Raummeter in 1 m langen, nicht gespaltenen Stämmen kaufen oder gleich in den Wald gehen und es selbst schlagen. Das ist die absolut günstigste Lösung. Ansprechpartner für dieses Brennholz wäre der örtliche Förster. Es gibt darüber hinaus viele Waldbesitzer, die unbearbeitetes Brennholz per Kleinanzeige (oft auf eBay) sehr günstig anbieten.
Holzspalter in unterschiedlichen Ausführungen
Der eigene Holzspalter soll sich natürlich für den gewünschten Zweck eignen, nacharbeiten möchte niemand. Der Spaltkeil muss weit genug hineingetrieben werden, auch der Spaltdruck soll ausreichen. Es gibt Spalter in verschiedenen Ausführungen, das Holz kann liegend oder stehend bearbeitet werden. Dabei treibt eine Hydraulik den Spaltkeil mit hohem Druck (mehrere Tonnen) langsam durch das Holz. Es gibt sehr große, leistungsstarke Spalter, die einen Benzinmotor benötigen. Grundsätzlich unterscheiden sich die Holzspalter nach professionellen oder semiprofessionellen Einsätzen. Profigeräte eignen sich für Anwender, die einen eigenen Wald haben und sehr viel spalten müssen, es sind die Spalter mit Benzinmotor. Die Privatanwender verwenden meistens Holzspalter mit Elektromotor, für den die normale Netzspannung genügt. Diese Leistungsgröße reicht für rund zehn Raummeter Brennholz pro Jahr. Die Wahl besteht dann zwischen Spaltern, die das Holz liegend oder stehend spalten. Bei der stehenden Variante geht das Spalten etwas schneller, diese Geräte können auch etwas teurer sein. Wichtig ist bei der Auswahl die mögliche Länge und Dicke des Holzes. Bei liegend arbeitenden Spaltern liegt die Längengrenze in der Regel bei 50 Zentimetern, für Kaminholz genügt das. Einige Hersteller weisen auf die benötigte Zeit zum Spalten hin. Zehn Sekunden für das Spalten selbst und weitere höchstens zehn Sekunden bis zum nächsten Einsatz gelten als Standard. Natürlich muss der Spaltdruck ausreichen, der in Megapascal (MPa) oder Tonnen angegeben sein kann. Vier bis fünf Tonnen genügen für fast jedes Holz. Besonders harte Obsthölzer wie Kirsche könnten aber Probleme machen, daher gibt es auch Profispalter mit einem Druck von 10 – 12 Tonnen. Der Keil muss zudem scharf sein, auch soll sich ein Holzspalter auf die ergonomisch optimale Arbeitshöhe einstellen lassen.
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