Holzspalter arbeiten mit einer Hydraulik, sie benötigen also eine Hydraulikflüssigkeit, die ein Hydrauliköl ist. Dieses muss gute Schmiereigenschaften, ein hohes Haft- und Benetzungsvermögen sowie eine hohe Alterungsbeständigkeit aufweisen. Der Flammpunkt soll hoch, der Pourpoint niedrig sein. Letzterer kennzeichnet diejenige Temperatur, bei der das Hydrauliköl bei Abkühlung eben noch fließt. Danach folgt der Stockpunkt, bei dieser Temperatur erstarrt das Öl.
Hydrauliköl für Holzspalter: speziell gewünschte Eigenschaften
Gerade in Geräten wie Holzspaltern sind darüber hinaus weitere Eigenschaften sehr bedeutsam. Das hängt mit dem Einsatz im Freien und den wahrscheinlichen Verunreinigungen durch Holzspäne zusammen – Bedingungen, die bei einer hydraulischen Maschine im Maschinensaal nicht zutreffen. Demnach benötigt das Hydrauliköl für Holzspalter
- eine sehr gute Verträglichkeit mit Dichtungen,
- die Harz- und Säurefreiheit,
- eine relativ temperaturunabhängige dynamische und kinematische Viskosität,
- hohe Scherstabilität,
- geringe Kompressibilität und
- eine geringe Schaumbildung.
Einige der Eigenschaften wie die geringe Kompressibilität hängen unmittelbar mit den hohen Kräften zusammen, die ein Holzspalter aufbringt. Immerhin leisten manche der Maschinen bis zu 30 Tonnen. Anbieter von Hydrauliköl für Holzspalter sind unter anderem Metabo, Arnold, Scheppach, Al-Ko und Fendt.
WerbungHydrauliköl: Aufgaben und Varianten
Hydraulikflüssigkeiten sollen die hydraulische Leistung verlustarm übertragen. Das ist ihre Hauptaufgabe, doch die Schmierung und der Korrosionsschutz für bewegliche Teile (Kolben, Lager, Schiebegleitflächen, Schaltelemente) ist natürlich auch enorm wichtig. Daher wird für die Hydraulik im Gegensatz zum Wortstamm, der sich von “Wasser” ableitet, in Wahrheit Öl verwendet (bis auf wenige Ausnahmen von Wasser-Öl-Emulsionen). Hydrauliköl führt auch Verunreinigungen und Verlustwärme ab.
Je nach Einsatzzweck gibt es verschiedene Varianten von Hydrauliköl:
- Hydraulikflüssigkeiten auf Mineralölbasis: Hierbei handelt es sich um Hydrauliköl mit entsprechenden Additiven nach ISO 6743/4 und DIN 51 524, die Bezeichnungen lauten H (kaum noch gebräuchlich), HL, HLP und HVLP. Diese Öle werden in Holzspaltern verwendet.
- Motoren- und Getriebeöle, die für Holzspalter eher ungeeignet sind
- Automatikgetriebeöle (ATF), ebenfalls nicht für Holzspalter geeignet
- Hydraulikflüssigkeiten mit biologischem Abbau, für Holzspalter geeignet, darunter HETG, HEPG, HEES und HEPR
Weitere Hydrauliköle können schwer entflammbar sein, sie kommen beispielsweise in der Luftfahrt und im Steinkohlebergbau zum Einsatz. Für einen simplen Holzsspalter wären sie zu teuer. Die Hersteller weisen Hydrauliköl für Holzspalter entsprechend aus, es genügt, sich daran zu orientieren. Wichtig für die Anwender ist es, nicht mit anderen Ölen zu experimentieren, weil diese nicht nur die Leistungsfähigkeit des Gerätes beeinträchtigen würden, sondern unter Umständen dieses beschädigen oder gar Brandgefahren heraufbeschwören.